DIE NADELN TRUGEN SCHWER
DIE NADELN TRUGEN SCHWER am Schnee, die Äste ächzten im Wind,
der nur ein Hauch war und dennoch pfiff um die Stämme herum
wie Wolfsgeheul in der Einsamkeit, auf dass sofort sämtliche
Wärme aus mir wich. Wohin ging der Weg, ach was Weg, den hatte
ich längst verloren, meinen roten Faden, der mich sicher
dorthin führte, wo ich hinmusste. Nun wusste ich’s nicht mehr.
Es gab nur ein Ahnen in der weißen, tropfenden Fülle, ein
Tasten im aufziehenden Nebel, aus dem das Schackern der
Elstern drang, die den Wald vor mir warnten, und dann der
längst verloren geglaubte Geruch von Kohlenrauch, den ich
sofort als einen meiner Kindheitsgerüche erkannte, mit dem ich
endlich zu Hause angelangt war. Ich musste nach Böhmen
hineingestapft sein, nach Böhmen, wo sonst roch es noch so
heimelig, klang jedes Wort wie ein Lied, hob sich das Ende
jedes Satzes bedeutungsschwer in die Höhe und ließ ihn offen.